Deaddrops in Frankfurt am Main
Im Jahre 2010 wurde von dem in Berlin lebenden Künstler Aram Bartholl während seines Aufenthaltes in New York City das Projekt Dead Drops ins Leben gerufen. Wie in so vielen seinen Kunstprojekte spielt Aram Bartholl mit den scheinbaren oder bestehenden Unterschieden zwischen realen und virtuellen Welten und Wirklichkeiten und überführt die eine in die andere.
Das Projekt Deaddrops besteht aus einem weltweit wachsenden offline-Datennetz. USB-Sticks werden im öffentlichen Raum eingemauert und stehen ohne Zugangsrestriktionen allen frei, die dort Daten ablegen oder Daten abrufen möchten. Deaddrops können von Jederfrau und Jedermann installiert werden. Auf der Projektwebsite wird beschreiben wie das am besten geht und wie neue angelegte Dead Drops in einer Datenbank mit Bezeichnung, Standort, Fotos und Eintrag in einer Karte dokumentiert und auffindbar gemacht werden können.
In Frankfurt gibt es derzeit sieben acht Dead Drops (im Suchfeld der Datenbank den Namen eingeben den Umkreis auf 10 km erhöhen). Sie laden, mit Notebook und USB-Kabel ausgerüstet, auf einen ausgiebigen Stadtspaziergang der anderen Art ein. Echte Nerds können sich auch die Geodaten der jeweiligen Standorte auf der Projektseite sich in ihr GPS-Gerät laden und sich so den Zielen nähern, ein gewöhnlicher Stadtplan tut es aber genauso.
Ein paar schöne milde Wochenenden werden wir sicher noch haben – genug Zeit um die Dead Spots der Stadt abzulaufen oder neue Dead Spots anzulegen …
Noch ein paar Links:
- Ein CTE-Podcast von Tim Pritlove mit Aram Bertholl – ausführliches Gespräch über seine Arbeiten: http://chaosradio.ccc.de/cre181.html
- Das Blog von Aram Bertholl: http://datenform.de/blog/
- Dead Drops sind ungeschützte USB-Speicher, es könnten sich also durchaus Viren oder ähnliches auf den Sticks befinden. Daher mindestens mit aktuellen Virenscannern diese durchstöbern. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann sich auch ein Linux-Live-CD brennen und mit dieser den Rechner booten, bevor auf einen Dead Spot zugegriffen wird. Eine solche (kostenlose) Live-CD findet sich zum Beispiel hier: http://www.ubuntu.com/